Vortrag 

29.6.2022, Scala Basel

«Mensch im Bild - Menschenbild»

Der Mensch nimmt Objekte wahr und ersinnt und erdenkt sich in Selbstspiegelungen seine subjektiven Wirklichkeiten. Dabei setzt er sich selbst ins Bild. Und die objektive Welt kann er in sich erfahren, insofern er bereit ist, diese als solche anzuerkennen. Indessen erweist sich in ihm ein geistiges Menschenbild. Betrachtungen angesichts des jüngst erschienenen Sachbuche «Eine wahre Wirklichkeit - aus der überschauenden Beobachtung».

Anlässlich der Finissage zur Ausstellung Kunstfotografien und Videos von Hanspeter Lehmann.

Im Gespräch «Resonanz und Ignoranz»

29.6.2022, Scala Basel, im Anschluss an den Vortrag «Mensch im Bild - Menschenbild»

Die Resonanz und die Ignoranz sind zwei miteinander verbundene Gegensätze. Das Eine erweist sich stets im Verhältnis zum jeweils Anderen. Zwischen diesen polaren Neigungen vollzieht sich der menschliche Wandel, im eigenen Inneren wie im sozialen Kontext. Und im unmittelbaren Erlebnis öffnet sich das Tor zu einer neuen Ethik. Es offenbart sich, wie das in sich isolierte Eine nur dank dem Anderen zu seiner individuellen Gestalt findet.

Im gegenwärtigen Zeitgeist herrscht noch ausgrenzende Ignoranz. Der Mensch benötigt aber die einbindende Resonanz. Auch anlässlich der Finissage der Ausstellung des Fotokünstlers Hanspeter Lehmann im Scala Basel konnte dies eindrücklich erfahren werden. Der von mir gehaltene Vortrag zum Thema «Mensch im Bild – Menschenbild» und der hier dokumentierte Gedankenaustausch mit den Anwesenden hat im Foyer stattgefunden, wo sich gleichzeitig andere Menschen zu ihrem wöchentlichen Anlass getroffen haben. 

Lesung zum Thema «Resonanz - Ignoranz»

13.05.2022, UM - unternehmen mitte, Basel

Der eigennützige Anspruch auf Wahrheit ist ein mächtig ohnmächtiges Unterfangen, da wir Menschen gegenwärtig noch mehrheitlich an unsere subjektive Wahrnehmung gebunden sind. Der nächste Entwicklungsschritt der geistigen Entfaltung führt uns in die Polarität von achtsamer Resonanz und zu beobachtender Ignoranz.

Buchvernissage zu «Eine wahre Wirklichkeit»

5.5.2022, Galeria Spada Basilea, Basel

Kann der Mensch auf der Suche nach der Wahrheit erfolgreich sein?

Vermeintlich ja, solange er denkt, er könne in seiner individuellen Wirklichkeit das Wahre entdecken. Er verfällt dann dem Schein, der Illusion oder gar der Fiktion einer persönlichen Wahrheit. Gelingt es ihm hingegen, seine subjektive Wirklichkeit im Verhältnis zur Wirklichkeit anderer Menschen gleichberechtigt zu sehen, kann es ihm gewährt sein, die äusseren wie die inneren Erscheinungen überschauend zu beobachten. In der reinen Wahrnehmung werden alsdann alle Wirklichkeiten zu wahren Wirklichkeiten.

Wie verhält es sich nun mit der Wahrheit? – Würde die Wahrheit für sich selbst Wahrheit beanspruchen, wäre sie bloss eine der unzähligen Wirklichkeiten. Ihr Wesen liegt gerade darin begründet, dass sie nichts Eigenes darstellt, ein Nichts ist. Als solches kann sie ausnahmslos und uneingeschränkt alle Wirklichkeiten, so wie sie sich zeigen, an-sich-annehmen, auf-sich-nehmen und in-sich-hinnehmen. In ihr und durch sie bildet sich alles in allem. Insofern bezeugt die Wahrheit dem einzelnen Menschen jede Wirklichkeit als integrierter Anteil eines gemeinsamen Ganzen.  

Interview von Fritz Frey, IL- Verlag Basel