Kunstfilm von Hanspeter Lehmann
Worte zum Film: geschrieben und gesprochen von Christoph Johannes Meyer
Worte:
Während wir Menschen uns als Subjekte an den Objekten selbst spiegeln, entwickeln wir uns hin zum Geist, vergeistigen uns. Wir verstehen uns selbst als Homo sapiens, als eine weisheitsvolle und vernünftige Spezies, jedoch:
Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean. Isaak Newton
Wir werden uns unserer eigenen Individualität bewusst in der Selbsterfahrung, in der Selbständigkeit und in der Selbstverwirklichung. – Wir Erkennen unsere Identität in den Ideen, in den Idealen und in den Ideologien. – Wir werden uns unseres Schicksals gewahr in der Zeit, in der Zuneigung und in der Zuwendung. Übermütig ersinnen und erdenken wir uns subjektive Welten und gebärden uns in unseren Gebilden, hochmütig und wagemutig, bis hin zur Zumutung.
Indem wir uns aus dem unmittelbaren Geschehnis herausnehmen, können wir über das äussere Leben und das innere Erleben nachdenken, reflektieren, um uns dann erneut wieder einzubringen in Sympathie, in Antipathie und in Empathie, dies solange, bis wir uns aus Erschöpfung der aufkommenden Apathie, dem Zustand ohne zu leiden, ergeben.
Im irdischen Leben kann sich alsdann die geistige Beschaulichkeit einstellen und eine innere Gelassenheit sich ausbreiten. Neue geistige Dimensionen öffnen sich, denn:
Das Fliessen des Wassers und die Wege der Liebe haben sich seit den Zeiten der Götter nicht geändert. Japanisches Sprichwort
Das bisherige Menschen- und Menschheitsverständnis weitet sich nun beim Denken durch Imaginationen, beim Fühlen durch Inspirationen und beim Wollen durch Intuitionen. Der Übermut erweist sich in Resonanz zur Freimut, der Mutwille in Resonanz zur Sanftmut, der Hochmut in Resonanz zur Demut, der Wagemut in Resonanz zum Edelmut und die Zumutung in Resonanz zur Anmut, bis wir in der Beschaulichkeit bemerken, wie der Geist in uns denkt, der Geist in uns fühlt und der Geist in uns will.
Dem überschauend Beobachtenden erschliesst sich nun das eigene Wesen in einem veränderten Licht. Mit den Worten Buddhas:
Betrachte den, der Deine Fehler Dir enthüllt, als erzähle er Dir von einem verborgenen Schatz; denn auf den Bergspitzen des Stolzes können die Wasser der Liebe sich nicht halten. Nur in den tiefen Tälern der Demut sammeln sich alle Ströme der Liebe zu unerschöpflichen Seen.